„Ich achte darauf, den Räumen ein Grundthema zu geben“

Hallo Eva, wenn man sich deinen Instagram-Account anschaut, sieht man sofort, dass du ein Händchen für Farben hast. Worauf achtest du bei der Farbkombination in deinem Zuhause?

Zuallererst kommen die Farbideen aus dem Bauch heraus. Es ist nämlich ganz wichtig, seine Intuition sprechen zu lassen. Und dann überlege ich mir, wofür ein Raum genutzt werden soll.

Unser größter Raum – wir nennen ihn die Bibliothek – zum Beispiel war eine echte Herausforderung. „Der wird nie gemütlich,“ habe ich damals zu meinem Mann gesagt und habe für den Raum als Erstes ein großes, offenes Bücherregal in einem Holzton gewählt. Die Wandfarbe wurde dann sehr zart und warm, Ton in Ton mit den Vorhängen.

Das ist etwas, worauf ich achte: den Räumen ein Grundthema zu geben. Mit diesem Grundthema kann man dann spielen und viele Farben miteinander kombinieren. Die Grundfarbe der Bibliothek zum Beispiel harmoniert mit Blau, Grün, Rot und sogar Gelb, weil der Rosaton sehr hohe Gelbanteile hat. Einen Raum farbig zu streichen, heißt nicht, ihm seine Variabilität zu nehmen – eher im Gegenteil: Er lädt dazu ein, sich immer wieder auf neue, vielleicht auch ungewöhnliche Farbkombinationen einzulassen. Das ist doch spannend.

Zu einer Wohlfühloase daheim trägt die richtige Beleuchtung enorm viel bei. Was macht für dich ein gutes Beleuchtungskonzept aus?

Licht ist alles. Egal ob ich entscheide, welche Farbe ich für einen Raum wähle oder welche Funktion er hat. Am Anfang steht das Tageslicht. Ein gutes Beleuchtungskonzept trägt dem ebenso Rechnung und bringt dahin Licht, wo es benötigt wird, und zwar in der perfekten Intensität und Farbe.

Werden alle Bedürfnisse der Bewohner und alle Anforderungen des Raums erfüllt, dann nehme ich gutes Licht nicht bewusst wahr, sondern fange an, es zu fühlen. Das heißt, egal in welcher Raumsituation ich mich befinde, ich habe für das, was ich tun will, immer die perfekte Lichtquelle, das richtige Leuchtmittel und die ideale Position: die Leseleuchte neben dem Lieblingssessel, die blendfreie Pendelleuchte über dem Esszimmertisch. Das impliziert auch, dass viele verschiedene Lichtquellen in einem Raum nicht nur Atmosphäre schaffen, sondern ein gutes Licht am rechten Ort auch zum Wohlbefinden beiträgt.

Für mich ist die Essenz eines gelungenen Interieurdesigns immer, dass es sich gut anfühlt – egal ob Studentenbude oder Herrenhaus. Wenn das so ist, dann ist ein Beleuchtungskonzept perfekt. Ist es nicht schade, in einem Restaurant zu sitzen, das aufwendig renoviert wurde und sich beim Essen unwohl zu fühlen, weil die falschen Lichtquellen gewählt wurden?

Warum hast du dich für die Ingo Maurer Floatation entschieden?

Die Floatation von Ingo Maurer erfüllt meine Anforderungen an die Helligkeit und Funktionalität. Das ist für mich die Basis. Und dann habe ich mir eine Leuchte gewünscht, die ein Gegenspieler zu den schweren, etwas mädchenhaften Samtvorhängen und dem üppigen Stuck ist und dem Raum mehr Klarheit und Struktur gibt. Die Floatation entspricht all diesen Anforderungen vollkommen und sorgt dafür, dass der Raum „erwachsener“ wirkt. Durch das japanische, etwas zerknitterte Papier spendet sie ein besonders warmes, weiches Licht.

Die Pendelleuchte gibt es in drei Größen. Welche Ausführung hast du gewählt und warum?

Das war überhaupt die schwerste Entscheidung. Da war ich – wieder einmal – sehr, sehr froh, auf euren tollen Kundenservice zurückgreifen zu können. Wir haben uns für die mittlere Größe entschieden. Die kleine Variante wäre für den großen Raum einfach zu winzig gewesen. Außerdem sollte die Leuchte schon eine gewisse Präsenz einnehmen und auch unbeleuchtet als Designobjekt für einen Hingucker sorgen. Ohne die telefonische Beratung wäre ich ziemlich ratlos gewesen, da ich mich genau bei diesem Kriterium immer sehr schwertue.

Hast du eine Lieblingsleuchte zu Hause?

Oh, das ist eine sehr schwere Frage. Ich mag so viele Leuchten. Wenn es danach geht, welche Leuchte immer irgendwo im Einsatz ist, multifunktional und seit Jahren heiß geliebt – quasi eine Allzweckwaffe –, dann ist es die Tolomeo von Artemide. Reden wir über das Objekt an sich, dann ist es mit Sicherheit die Snoopy von Flos. Und wenn es um einen genialen, funktionalen Entwurf geht, dann ist es auf jeden Fall die Arco von Flos.

Bevorzugst du eine bestimmte Marke bei Leuchten?

Eigentlich nicht. Das ist wie mit der Lieblingsfarbe für einen Raum. Die Leuchte muss die richtige für die jeweilige Situation sein. Da gibt es immer ganz verschiedene Lösungen bei den unterschiedlichsten Herstellern. Vielleicht gehe ich eher nach den Designern wie als nach Marken. Auch wenn eine gewisse Tendenz zu italienischen Herstellern bei uns spürbar ist.